Story

Sandra und Stefan Küttel

By
Jeannette Steffen
Sandra und Stefan Küttel

Sandra & Stefan Küttel mit dem BLOOM Coffee Store

„Einfach mal getrauen und anfangen.“,

so ein Rat von Sandra Küttel.

«Bloom» - Aufblühen und Blühen - ganz nach diesem Motto wagten sich Sandra (41) und ihr Mann Stefan (45) aus Knutwil im Sommer 2022 in die Selbständigkeit und ins Machen. Mit ihrer Kaffeerösterei in St. Erhard und ihrem eigenen Coffee Store in Sursee.
Sandra widmet sich dabei seit Sommer 2023 Vollzeit ihrem Macher*innen Projekt, dem Coffee Store «Bloom» im Städtli Sursee. Stefan arbeitet weiterhin extern und investiert seine freie Zeit in ihre Kaffeerösterei.

Während einem entspannten Gespräch zu einem frisch gebrühten Kaffee im «Bloom» hat mir Sandra Küttel über ihr Machen erzählt.
Im spannenden Gespräch mit Sandra durfte ich für euch erfahren, wie sie zusammen mit ihrem Mann die Kaffeerösterei in St. Erhard aufgebaut hat. Danach hatten sie den Mut gefasst, erst den Pop Up Coffee Store und dann das «Bloom» im Städtli Sursee zu eröffnen und führen.

In Sursee gestartet haben sie zunächst mit einem Pop-Up Store. Dieser befindet sich gleich neben dem heutigen «Bloom». Mit dem Pop-Up Store erhielten sie einen sicheren und risikoarmen Platz in Sursee für ihre Sichtbarkeit, damit sie nebst dem Onlineshop ihre gerösteten Kaffeesorten verkaufen konnten.

Das Leben, die Natur und die Region schätzen die beiden sehr. Ihnen ist wichtig, wie ihre Produkte produziert werden und woher sie stammen.
Ihre Produkte, welche sie anbieten, möchten sie möglichst regional verankern und vermarkten.

Sandra hatte auch vor der Selbständigkeit eine Arbeitsstelle mit Zukunftsaussichten und Stefan schätzt mit dem Rösten den Ausgleich zur Arbeit am PC.
Jetzt leben sie nach dem «Macher*innen-Prinzip». Ihr Vorgehen war dabei dennoch vorsichtig und langsam:

„Einfach mal getrauen und anfangen.“, so ein Rat von Sandra.

Auf die Frage, ob sie mit einem Businessplan gearbeitet haben, antwortete Sandra ehrlich, keinen erstellt zu haben. Sie folgen seit Beginn an ihrem Bauchgefühl und ihrer Intuition: „Ich weiss, einiges von unserem gegangenen Weg spricht gegen eine Selbständigkeit “, so Sandra zur Bauchgefühlsentscheidung.

„Sicherheit gibt dir Niemand“, so Sandra weiter im Gespräch.
Ihnen beiden ist bewusst, dass sie jene Konsequenz und Unsicherheit selber tragen. Zudem haben sie eine hohe Verantwortung gegenüber ihren zwei Kindern. Deshalb entscheiden und planen sie Schritt für Schritt und im Kleinen.

„Wenn man kein Geld extern aufnimmt, kann man gut mit dem Risiko leben und einfach mal machen. Scheitern kann man immer und überall.
Also wieso nicht einfach machen und Vollgas geben?“
, so eine Äusserung von Sandra.

Unterstützung bekommen sie seit Beginn an von ihrem Umfeld. Im Bereich Marketing & Kommunikation begleitet sie eine gute Freundin auf ihrem Weg.
Von den Kaffeemacher:innen aus Basel bekamen sie Support zum Fachlichen, der Technik und dem Kaffeerösten. Bei ihnen besuchen sie heute noch fachliche Workshops und lernen weiter dazu. Und sie dürfen auch auf die Unterstützung ihrer Familien zählen, wenn es mal eng wird mit der Betreuung der Kinder.

Im Aussen haben sie nur wenige nach ihrer Meinung zur Selbständigkeit gefragt. Im Leben erhält man immer und überall positive und negative Stimmen.
Positives Feedback auf ihre Produkte und Idee erhielten sie laufend. Der Online-Shop lief gut und die Menschen in der Region wurden vermehrt auf sie aufmerksam.

„Wenn man an sich und an die Idee glaubt sowie dahintersteht, hat man eine gute Basis“, so Sandras Meinung.

Die Selbständigkeit hat aber auch Schattenseiten. Sie arbeiten viel mehr als vorher und verdienen weniger.
Viel wichtiger ist ihnen, dass beide am Abend happy sind und die Familie als Ganzes profitiert. Das finden sie kostbarer und wichtiger als Geld.

Mit dem direkten Feedback der Kund*innen, wissen sie sofort woran sie sind, was sie verbessern können oder was sie bereits gut umgesetzt haben.
So kann man lernen, verbessern und wachsen. Für sie ist das sehr bereichernd und zufriedenstellend.

„Man kann nicht frisch anfangen, das Gefühl haben, sofort hohen Gewinn zu erzielen und einen Monatslohn erwirtschaften.“, so Sandra.
Dieses Bewusstsein ist in der Selbständigkeit von hoher Bedeutung.
Es soll aber nicht abschrecken. Mit der Geduld und Zeit, wird alles wachsen und Stabilität bringen.

Ihre Ratschläge für die eigene Selbständigkeit sind unter anderem:
Mit einem Hauptfokus starten, in kleinen Schritten vorangehen und schauen was passiert. Zudem versuchen, kein Leben auf „Pump“ aufzubauen, sondern mit den vorhandenen Mitteln zu starten. Wichtig ist, sich und dem Prozess zu vertrauen.

Ganz nach dem Motto: Step by Step, Eins nach dem Anderen.

 

„Für Kleinunternehmen ist die Chance grösser zu wachsen, wenn sie authentisch, einfach und sichtbar sind. Statt gleich zu gross zu denken.“, so Sandra.

Zum Abschluss fragte ich, ob sie den Schritt in die Selbständigkeit nochmals wagen würden.
Sie antwortete mit einem klaren: „Ja absolut. Wir sind sehr happy diesen Weggegangen zu sein“.
Einen anderen Weg würden sie dabei nicht wählen. Natürlich hätten sie einige Ausgaben mit einem anderen Weg einsparen können, aber so lernten sie direkt die Wirtschaft kennen.

„Wachstum geschieht nicht in einem Moment. Es ist ein Prozess mit vielen Höhen und Tiefen.
Jeder soll im Leben erfahren dürfen, was ihm wirklich Freude bereitet.
Sei einfach dich selbst, verbiege dich nicht und mach einfach“
, so ihre Abschlussworte.

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